#6 Raus aus der Schlei gen Dänemark

Nach dem grandiosen Fotoshooting, einer abenteuerlichen Foto-Austausch-Aktion und einem letzten Mal feste drücken, verlassen wir Kristian und Jule um Richtung Schleimünde zu segeln.

Der Kaffeekonsum beim Segeln ist durch das entspanntere Handling mit dem Dschunken-Rig deutlich gestiegen! Klarer Nachteil der Dschunke.

Unser Anker fällt kurz vor Maasholm. Was für ein Tag! Kaum angekommen, gönnen wir uns richtig leckren Kappelner Räucher-Rollmops.

Wir starten früh (6 Uhr!) in diesen Segeltag und nehmen Kurs Bagenkop. Uns erwarten laue Lüftchen mit zeitweiser Flaute und perfektem Sonnenschein. Wir gehen Anker auf und trudeln mit Rückenwind in absoluter Morgenstille raus aus der Schlei.

Der Wetterbericht bewahrheitet sich und wir sausen bei leichtem Wind aus Achtern Richtung Dänemark. Da wir bei diesem Kurs keine Schräglage haben, frühstücken wir entspannt unterwegs, holen Schlaf nach und ich komme sogar zum Stricken.

Irgendwo zwischen Schlei und Bagenkop auf Höhe von Ærø beobachte ich, wie ein Traditionssegler seinen Kurs verändert und auf uns zu hält. Kurz danach klingelt Pauls Telefon. Wir wurden gespottet! Freunde aus Kiel waren fürs Wochenende in Dänemark und segeln gerade zurück nach Kiel. Was für ein Zufall. Uns dämmert langsam, dass wir uns nie wieder verstecken könnten mit diesen auffälligen Segeln 😀

Nach einem freudigen Hallo umsegeln wir uns ein paar Mal, machen die obligatorischen „Unter-Segeln-Fotos“, die immer heißbegehrt sind und verabschieden uns wieder. Schon verrückt, dass wir bisher bei jedem Törn, den wir mit dem neuen Rigg gemacht haben von Freunden und Familie fotografiert wurden. Normalerweise passiert das wirklich selten. Vorerst wird dies wohl unser letztes Treffen mit Freunden gewesen sein. Ab jetzt sind wir schwerer zu erreichen.

Kurz nach unserem Treffen erhascht uns die Flaute und es tauchen Schweinswale um uns herum auf 😍. Flautenstimmung ist nun so viel besser auszuhalten, da unsere Segel nicht mehr so stark schlagen wie mit einem Bermudarigg. Dennoch lassen wir noch 20 Minuten rumdümpeln den Motor an, um dem Windloch zu entfliehen. Nach 30 Minuten Motorbrummen haben wir wieder Wind. Motor aus, Segel hoch. Mittlerweile ist es so warm, dass wir in Shirt und kurzer Hose an Deck rumspringen. Was für ein Start in die Segelsaison!

Um 15 Uhr fällt unser Anker in einer benachbarten Bucht vom Hafen in Bagenkop. Direkt vor einem Rapsfeld und wunderschöner Steilküste. Ich fühle mich sofort pudelwohl. Wir hissen die dänische Gastlandflagge und sind offiziell angekommen: in Dänemark, im Segelmodus, im Reisegefühl. Den Abend verbringe ich mit Aquarell malen, lesen und kochen. ❤️

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