Nach Umzugsstress und einigen temporären Abschieden in Kiel ging es für mich (die viel erwähnte Toni) auch endlich los!
Nach einer langen Anreise, da ich zu geizig für einen Direktflug war, kam ich am 30.08 um Mitternacht in Island an. Völlig übernächtigt sammelte mich Paul am Flughafen ein und wir fuhren zu einem Campingplatz in Reykjavik. Paul hat den Skoda so umgebaut und mit Matratze und sogar Bettdecken ausgestattet, dass man sich gemütlich in den Schlaf fallen lassen konnte. In den nächsten Tagen optimierten wir noch einiges und alles bekam seinen Platz, sodass das Umbauen morgens und abends sehr schnell und routiniert wurde.
Nach der ersten Nacht machten wir uns über das Free-Stuff-Regal im Hostel her. Uhh da gab es feine Sachen zum Ende der Saison! Gaskartuschen und jede Menge Kaffee!
Als ich die Küche erkundete, hörte ich plötzlich eine Frauenstimme meinen Namen sagen. Da stand eine Kommilitonen von mir aus Kiel! Wir beiden brauchten gefühlte 10 Minuten um auf diese Situation klarzukommen 😀 zu mal wir uns in Kiel auch zwei Jahre nicht gesehen haben. Beim Frühstück erzählte sie uns, dass sie nach Island ausgewandert ist und nur in Reykjavik ist, um einen Freund abzuholen. Mega witzig! Ich teile mein Franzbrötchen mit ihr, das ich aus Hamburg mitgebracht hatte und sie war fast den Tränen nahe. Hervorragende Aussichten auf das isländische Essen😂😂
Nach einem wilden Provianteinkauf im günstigsten Supermarkt konnte es endlich losgehen…
Das erste Ziel sollte die Halbinsel Snæfellsnes im Westen Islands sein. Auf dem Weg dahin hielten wir noch an einem Wasserfall und einer großen Spalte in einem Berg an. Aber generell war mit mir nicht viel anzufangen an dem Tag (siehe nächstes Bild 😅). Zu viel ist in den letzten Tagen passiert, als das ich einfach so ins Nächste stürzen konnte. Aber die Landschaft war einfach zu schön um einfach im Auto sitzen zu bleiben.
Wir fanden einen kleinen Campingplatz im Nationalpark am hinteren Ende der Halbinsel. Als wir gerade kochen wollten, fiel uns auf, dass wir kein Feuerzeug für den Kocher mitgenommen hatten🙈 Klassiker! Zum Glück hatten unsere Campingnachbarn zwei und liehen uns eins bis zum nächsten Tag. Leider schliefen wir so lange, dass sie schon weg waren. Aber Island ist klein und wir trafen sie später wieder und beruhigten unser schlechtes Gewissen.
Am nächsten Morgen startet wir die Überquerung des Gletscher-Hochlands der Halbinsel.. generell gibt es auf Island die Ringstraße 1 und alle anderen Straßen sind zweistellig, dreistellig oder dreistellig mit F. Die Qualität der Straßen geht mit ansteigender Ziffernanzahl dramatisch den Bach herunter. Dreistellige Straßen können schon ziemlich kritisch werden mit einem kleinen Skoda-Flitzer wie wir ihn bekommen haben. F-Straßen sollte man aufkeinenfall riskieren, wenn man einen das Auto noch an weitere Orte bringen soll. Besonders gemein sind Straßen, die mitten auf dem Weg ganz klammheimlich ein F bekommen.. Naja die Fahrt war ziemlich aufregend und wurde von einigen hysterischen Schreien meinerseits begleitet und vielen merkwürdigen Geräuschen des Autos..😂
Aber die Aussicht war unbezahlbar. Links und rechts waren nur Berge und Täler zu sehen, die teilweise von Schnee und Eis bedeckt waren. Ab und zu blitze die Spitze des gewaltigen Gletschers hervor. So richtig zu sehen bekamen wir ihn allerdings erst später. Aufjedenfall haben wir einige Nerven auf dieser Straße mit heftigen Spurrinnen, Steinbrocken und Schlaglöchern gelassen und uns wurde so richtig bewusst, dass wir aufgeschmissen wären, wenn jetzt was passieren würde. Aber allein für Pauls Begeisterung hinter jeder Ecke hat sich der Weg gelohnt…
Anschließend machten wir uns daran den Rest der Halbinsel zu erkunden und arbeiteten uns zur Spitze mit Vogelfelsen, „goldenen“ Stränden und zwei Wasserfällen vor.
Am späten Abend kamen wir vollkommen müde an einem Campingplatz in Ólafsvík an. Da es arschkalt war erprobten wir unsere „im-Auto-Kochkünste“ und fielen ins Bett.