#11 Weißes Wasser

Okay, genug der Cliffhänger, das ist ja kaum auszuhalten. Also langer Rede kurzer Sinn: es ist einfach weißes Wasser, was wir da durchfahren. Hat uns trotzdem einen gehörigen Schrecken eingejagt!

Offensichtlich wurde vom Starkwind in den Tagen zuvor Kreide von den benachbarten Kreidefelsen von Mön abgetragen, und dann über die Wasserströmung nach Westen quer vor die Küste gespült. Was für ein faszinierendes Schauspiel – und was für ein Glück dass wir ausgerechnet jetzt hier sind.

Die Kreide färbt das Wasser grün-türkis-weiß, und lässt alles im Hafen unwirklich aussehen. Wer braucht schon die Karibik!?

Nach dem Anlegen, dem obligatorischen Kaffee und einer kleinen Verschnaufpause, stapfen wir los, dieses Schauspiel zu bewundern.

Kurzum beauftrage ich noch das örtliche Bauunternehmen zur Errichtung eines Heli-Landeplatzes, und schon kann es auf in die Lüfte gehen.

Wer entdeckt Ilvy?

Wir beschließen: hier bleiben wir erstmal. Es ist eh Starkwind aus Ost angesagt für die nächsten Tage, da würde es gar keinen Sinn machen weiter nach Osten Richtung Schweden zu knüppeln. Nö nö! Lieber ein paar Karibiktage in Klintholm 🙂

Die Tage hier werden entspannt, gemütlich, sonnig, arbeitsreich. Toni backt und strickt und schreibt, ich schreibe, bastle und baue am Boot. Der Wind verhindert zwar unser Vorankommen nach Schweden, die Wetterlage sorgt aber auch dafür, dass wir seit Tagen nur blauen Himmel und Sonne haben. Nur 200 km südlich in Norddeutschland sieht es derweil ganz anders aus… Aber wir haben hier Glück, und verkriechen uns sogar oft genug nach unten ins Boot, weil man lange genug draußen in der Sonne war.

Seegrasmatratzen nachstopfen.

Die ersten Kanelbullar (Zimtschnecken).

Am letzten Sonnentag wollen wir gemeinsam zu den Kreidefelsen von Klintholm wandern. Danach soll es regnen, den ganzen Tag. Wie das Schicksal es so will, liege ich ausgerechnet am Wandertag mit heftigen Kopfschmerzen in der Koje, sodass Toni alleine losstapft. Die 17 km weite Wanderung ist anstrengend in der gleißenden Sonne, entlohnt aber mit fantastischen Ausblicken. Von den Kreidefelsen seht ihr nun genauso viel, wie ich auch…

Dann kommt der Regentag. Ich hab mich sehr darauf gefreut. Einfach nur Regen, den ganzen Tag. Regentropfen, die leise aufs Deck trommeln, die ihre ganz eigene Behaglichkeit unter Deck erzeugen, die dafür sorgen dass ich mir morgens nochmal die Decke über den Kopf ziehen kann und mich sehr behütet fühle. So ein Regenwetter, mit der Aussicht auf einfach nur Nichts-Tun im Hafen, liebe ich!

Wir schlafen aus, lesen, trinken Kaffee und frühstücken gemütlich gegen Mittag. Dann packen wir unsere Controller aus, und zocken gemeinsam „it takes two“ während es draußen leise nieselt. Wunderschön gemütlich – es tut einfach auch mal gut drinnen zu bleiben.

Nachmittags verzieht sich der Regen. Wir vertreten uns die Beine am Strand. Spielen Wasserbau-Ingenieure und stauen einen Strand-Bach auf, leiten ihn um, sehen dem Rinnsal zu wie es sich durch unsere Rinne schlängelt und den Sand erodiert, beobachten fasziniert jahrtausende-währende geologische Entwicklungen im Zeitraffer.

Klintholm ist dieser Tage das Paradies. Wir sind mittendrin!

7 Kommentare

Das finde ich auch. Die Drohnenanschaffung hat sich richtig gelohnt.

Und die Kreidefelsen… super schön. Der Weg dahin ist auch toll.
Freu mich schon drauf. Mal schauen ob das Wasser in 3 Wochen auch noch weiß ist. 😉

Vielen Dank, euch Beiden für diesen super coolen Blog. Toll, was ihr so alles erlebt. Eure Fotos und Beschreibungen sind beeindruckend und ich freue mich jedes mal, wenn ich eine Mail mit Fiery Sails erhalte:-))).

Vielen Dank für die wunderbaren Geschichten und wunderschönen Luftaufnahmen von euren Erlebnissen, die wir nun zu dritt gespannt verfolgen! Der Kontrast von gelber Segelfläche zum blauen Wasser mit südseeähnlichem Flair macht richtig Fernweh 🙂 – Nun fehlt noch die 360° Mastkamera.

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