Solarzellen am Seezaun

Unsere Solarzellen liefern nominell 200 W. Es sind zwei ganz normale, handelsübliche 100 W Panele, starr auf schwarz eloxierten Aluminiumrahmen. Das Preis-Leistungsverhältnis dieser Module ist unschlagbar… Nur: wohin mit den fetten Kloppern?

Nach mehreren Designschleifen haben wir uns für die Reling entschieden. Hier trübt etwaige Abschattung durchs Rig noch am wenigsten den Energiegenuss. Außerdem ist Ilvy zu klein um viele andere Alternativen zu bieten. Die Solarmodule sind leider zu breit, um genau in die Lücke zwischen Deck und Relingsdraht zu passen. Es hätte für den 2-3 fachen Preis solche passenden Module gegeben, doch das war es uns nicht wert. Stattdessen haben wir uns einen Klappmechanismus konstruiert, den wir auf irgendeiner Fahrtenyacht mal gesehen hatten. Der Clou: Die Teleskopstange ist ein ehemaliges Bein eines Foto-Stativs (Danke, Christian, für die Spende!). Aus Alu, relativ korrosionsfest, vorgefertigt, Upcycling. Oben ein kleines Drehscharnier fabriziert, unten eine Öse mit Karabiner eingeschraubt.

Maximal ausgezogen.
Ausgehakt, aber noch nicht ausgezogen.
Detail des Scharniers am Solarmodul.
Detail der Befestigung an den Püttingeisen.

In Segelstellung wird die Zelle vertikal mit einem kleinen Schäkel an den Püttingeisen (bei uns durch das Dschunkenrig nun ohne Funktion) eingehakt, und der Teleskopstab in den Relingsdraht geklingt. In Sonnenenergieauffangstellung werden die Zellen hochgeklappt, der Teleskopstab heruntergeklappt und mit dem zweiten Schäkel an den Püttingeisen eingehakt. Schonmal fest. Jetzt nur noch über die Teleskopfunktion den richtigen Winkel zur Sonne einstellen. Fertig. Funktioniert einwandfrei!

Steuerbord: Segelstellung. Backbord: Mittagssonne vor Anker abgreifen.
Beide Module in Segelstellung. Da klappert nix, alles sitzt fest.

Wir haben nach langem Überlegen die Zellen mittschiffs an die Reling gebunden. Dort sehen sie zwar am hässlichsten von außen aus, doch stören sie hier am wenigsten beim Segeln (siehe nächstes Foto). Das hat sich wirklich sehr gut bewährt! Einziger Wehmutstropen: in vielen unserer Fotos, die aus dem Cockpit heraus geschossen wurden, sind nun diese schwarz-weißen Platten zu sehen. Naja, Funktion vor Design…

Vorteil der Anbringung Mittschiffs: Auf den typischen Sitzplätzen beim Segeln sieht man die Zellen kaum. Störfaktur nahe Null.

So ausgerüstet, meistern wir bisher locker unseren täglichen Energiebedarf. Gut, die Batteriebank ist ein anderes Thema – doch zumindest können wir genug liefern um eigentlich nie Landstrom zu benötigen. Autarkie, here we come!

Steuerbord: niedrigster ausgeklappter Winkel. Backbord: höchster ausgeklappter Winkel.

2 Kommentare

Generations after generations have been looking for the reasoning behind chain plates. Experiments have been conducted, books rolled and heads scratched… What a relief, that quest has now come to an end! 😛

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