Es ist Donnerstag vor Midsommar (wird hier freitags gefeiert). Um uns herum haben viele Boote angelegt und es werden im Minutentakt mehr. Große 45ft-Motorboote. Es wird schattig um uns herum. Wir lernen Hans und Danielle kennen, sie kommen von so einem weißen Giganten. Beide sind schwedisch aber sprechen deutsch mit schweizer Akzent. Ziemlich witzig und super herzlich. Sie haben ein Herz für uns und legen uns daher nahe, dass wir uns in die kleine Lücke zwischen die Stine und die Calando Blue legen, damit wir uns nicht eingekesselt fühlen. Denn es kommen noch viiiieele Motorboote ihres Bootsclubs. Außerdem laden sie uns zu den Festlichkeiten ihres Clubs ein, alle am Felsen können gern dabei sein. Wie herzlich und inkludierend kann man sein?!
Eigentlich wollten wir gerade zum Frühstück auf die Calando Blue, aber dann gibt es wohl kurz noch etwas Frühsport für uns. Leinen los, Anker hochwuchten und die paar Meter zur anderen Seite des Felsens motoren. Dort lassen wir unseren Anker mittig zwischen den Heckankern der anderen fallen und drücken uns langsam und mit viel Fendern zwischen sie. Links und Rechts Leinenhilfe, an dieses Anlegen könnte ich mich gewöhnen. Jetzt liegen wir drei in unserer kleinen deutschen Segelbootmulde zwischen den großen Motorbooten. Wir frühstücken gemeinsam an Bord von Ilvy mit frischem Brot aus der Bäckerei. Aus dem Cockpit haben wir perfekte Sicht auf die Einfahrt der Bucht. Im Minutentakt laufen jetzt Yachten ein, eine größer als die andere und verschwinden hinter uns in der Bucht. Bis zu 130 Boote sollen mal gezählt worden sein zu Midsommar. Die großen Motorboote sind laut Hans und Danielle im Hafen geblieben, da sie garnicht auf den Felsen runterkommen bei so hohem Freibord.
Vor uns bildet sich ein Leinengewirr auf dem Felsen. Kreuz und Quer führen die Festmacher und sind ordentliche Stolperfallen. Von den Schwedinnen und Schweden lernen wir wie man die Schärennägel richtig benutzt.
Den Tag verbringen wir mit Baden, Sonnen und Lachs aus dem Dorf zum Abendbrot. Immer mehr Segelboote hissen ihre Falggenparade, was eine Tradition zu Midsommar ist. Linja zieht nach und spannt eine Wimpelkette über unsere drei Boote.
Abends kommen noch Hendrik und Nadine vorbei. Sie liegen ein Stück entfernt mit ihrem Boot und Paul hat sie bei einer Schlauchboottour kennengelernt. Wir lassen den Abend gemeinsam in Ilvys Cockpit ausklingen. Angeln aus dem Schlauchboot, spielen Karten und lachen sehr viel. Wir können unser Glück kaum fassen und sind so dankbar für unser Treffen, diesen Ort und das Wetter, dabei sollte das dicke Midsommar-Ende erst noch kommen.
Ein dickes Danke an unsere fleißige Mosquito, der wir diese tollen Aufnahmen zu verdanken haben. Sie hat dafür ein Bein geopfert. Aber dank Pauls ruhigen Chirurgenhänden und jeder Menge Sekundenkleber ist sie nun auf dem Weg der Besserung und freut sich schon auf neue Höhenflüge.
Herrlich! Ein Bild schöner als das Nächste!
Danke, dass ihr uns mal wieder mit den schönen Bildern und Texten an eurer bezaubernden Reise teilhaben lasst.
Und danke, dass ihr die drei Segelboote beim Anlegen nach Masthöhe sortiert habt, mein innerlicher Monk hüpft vor Freude. 👌😘👍
Ach das freut uns sehr, Flo! Das mit den Masten war natürlich volle Absicht 😛