Oh weh, ich hänge hinterher mit dem Beschreiben von Paul’s Abenteuern…
Letzten Freitag wurde ich mal wieder von Kautur begrüßt. So macht das Aufstehen noch viel mehr Spaß 🙂
Morgens haben Axel und ich noch gearbeitet, aber ab dem Mittagessen war Wochenende angesagt. Die ganze Familie ist nach Akureyri auf ein Festival gefahren, und ich wollte mich mal wieder aufmachen Island zu entdecken. Die Idee war: Ásbyrgi, Dettifoss und vielleicht noch zum Myvatn. Es sollte etwas anders kommen… 🙂
Axel meinte nämlich kurz darauf zu mir: Hey, warum nimmst du nicht den Pickup und fährst nach Langanes? Es ist schönes Wetter gerade (was zur Zeit selten ist) und man kommt dort nur mit Allrad hin. Ich wollte das eh schon länger mal machen, also auf geeeeeeht’s!
Naja, bei der Abfahrt haben wir dann festgestellt, dass doch etwas Nebel aufzog…
Trotzdem bin ich los, und habe zuerst ein altes US-Militärcamp auf einem Berg dort besichtigt. Richtig mystisch mit dem Nebel dort oben…
Wieder unten am Wasser, war der Nebel weg. Geilo!
Zwischen dem ganzen angespülten Müll und Treibgut habe ich ganz weit weg etwas gesehen, was wie ein Fender aussieht. Hmmmm… sowas bräuchten wir ja eigentlich noch für’s Boot (was jetzt übrigens Ylvi heißt 🙂 ). Also bin ich da hingekraxelt, hin und zurück ne gute Stunde.
Aber hey, es hat sich gelohnt!!! Was für eine Ausbeute 😀 Die sind riesig, und bis auf den kleinen weißen alle noch top in Schuss! Später habe ich noch so einen großen gefunden, also vier gestrandräuberte Fender. Das hat so Spaß gemacht, richtiges Schatzsucherfieber, Goldrausch de Luxe! 🙂 Mal sehen, vielleicht lasse ich die Luft aus ihnen heraus und schicke sie als Paket nach Deutschland…
Dann ging es weiter, zu einer Aussichtsplattform für Vogelbeobachtung. Und die haben nicht untertrieben, das war wirklich wunderschön und echt nah dran! 🙂
Danach fiel es mir auch ein bisschen leichter von der Arbeit abzuschalten. Doch es sollte noch den ganzen nächsten Tag dauern bis ich aus der energiegeladenen Arbeitslaune wieder in die staunende Wow-ist-Island-schön-Laune gekommen bin…
Anyway, die Cliffs of Moher können trotzdem einpacken 😛
Der Endpunkt meines kleinen Geländewagenausflugs war Skáganes, ein altes verlassenes Fischerdorf. Hier war wieder völliger Nebel, keine Ahnung wie das Panorama wohl aussah… Trotzdem war es mega schön mystisch und totenstill!
In Island werden heutzutage immernoch Seeminen aus dem zweiten Weltkrieg angespült, und gehen am Strand hoch. In Skáganes wurden damals 3 Häuser von Seeminen zerstört… Das miese ist, dass die Minengürtel rund um Island nicht von den Amis kartografiert wurden. Es kommt heute noch vor, dass Fischer alte Minen an Bord ziehen. Meistens geht das gut, meistens…
In Skáganes stand auf einem Touri-Schild, dass man an der Vogelplattform Papageientaucher (Puffins) beobachten könne. Waaaaaas??? Die waren mir gar nicht aufgefallen! Also los, auf dem Rückweg halte ich dort nochmal an. Und tatsächlich 🙂
Auf dem Rückweg hat sich dann das isländische Wetter von seiner besten Seite präsentiert: schön, regnerisch, unbeständig 😛
An dem Tag bin ich nur knappe 100 km gefahren, Langanes liegt direkt neben Thorshöfn. Es war schon geil, mit dem fetten Allrad-Pickup über die Schotterpisten zu buttern 😀