Ja genau, gut gesehen! Da liegt eine Zweimast-Dschunke vor uns am Steg. Wow, was für ein Zufall! Zwei Monate lange sehen wir keine einzige Drachenflügelige um uns herum, und dann ausgerechnet an diesem Tag: Heute hat uns Flo ein Foto einer Dschunke vor Bülk geschickt, Manfred hat uns ein Foto einer Dschunke im großen Belt geschickt, und nun liegt auch noch eine Dschunke leibhaftig am gleichen Steg wie wir.
Mit den sympathischen Eignern Thomas und Anne kommen wir auf dem Steg schnell ins Gespräch. Beim gemeinsamen Bier bei den beiden an Bord der SY Use sind wir ganz aufgeregt, ihre Geschichte zu erfahren. Auch zeigen uns die beiden das wunderschöne Innenleben ihrer Freedom 33. Wir sind sehr begeistert, auch mal in ein solch eher ungewöhnliches Yachtkonzept hineinzuschnuppern.
Für den nächsten Tag verabreden wir uns zum gemeinsamen Ablegen und Segeln. Das ein oder andere hübsche Foto würde dabei schon entstehen 🙂 So kommt es auch. Nach ein paar restlichen morgendlichen Arbeiten können wir in einen perfekten Segeltag starten. Toni und ich beschließen unter Segeln und gänzlich ohne Motor abzulegen. Thomas filmt uns dabei, es klappt so richtig gut. Dann heißt es: Rauskreuzen aus dem Hafenbecken von Oxelösund. Das ist für unsere kleine flinke Ilvy ein Klacks! Inzwischen legt auch die Use ab, und zieht nach und nach ihre beiden wunderschön-roten Segel hoch.
Kaum sind wir raus aus dem Hafenbecken, reihen wir uns auch schon ins betonnte Fahrwasser ein (die „Sportboot-Autobahn“). Am Wind ziehen wir zusammen gen Horizont. Natürlich läuft die Use nicht ganz so viel Höhe wie unsere Ilvy, das geben die Rumpfform und das flach-geschnittene Segel der Use einfach nicht her. Doch uns fällt eins ganz schnell auf: Unser Dschunken-Vorteil, mit dem wir in den vergangenen Wochen so manch andere Schiffe überholt haben, löst sich hier in Luft auf. Denn auch die Use ist eine Dschunke, und auch wenn sie vielleicht 5-10° weniger Höhe läuft als unsere Ilvy, so ist sie doch verdammt schnell.
Achso, die Fotos… (Der Drohnenflug war diesmal richtig abenteuerlich, mit Gegenverkehr für Ilvy beim Fliegen, einer Battery-Low-Warnung während des Landeanfluges und beinahe zerschredderten Flügeln bei der Landung. Geil, aber ausbaufähig!)
Noch auf dem Wasser verabreden wir uns, gemeinsam in der Bucht von Idklubben zu ankern. Gesagt, getan, zieht uns die Use vor dem Wind – dank ihrer beinahe doppelt so großen Segelfläche – einfach davon. Ein traumhaftes Bild!
Kaum in der besagten Bucht angekommen, versuchen wir erst mühselig am Fels mit Heckanker anzulegen. Das lassen wir dann aber schnell wieder, zu viel Seitenwind und bösartige Steine in Lee. Stattdessen ankern. Aber huch, was ist denn das? Zum ersten Mal auf dieser Reise slippt unser Anker beim Anker-Einfahren, und greift auch nicht wieder. Na sowas, also wohl nochmal versuchen. Da sehen wir, dass die Use ihre Fender draußen hat und uns energisch heranwinkt. Na, das machen wir doch gleich und sparen uns den Hustle mit dem Anker.
Es wird ein richtig gemütlicher Abend bei den Beiden an Bord, mit lecker Schmackofatz und Getränken aus der Pantry der Use – Baden und Sonnenuntergang inklusive. Danke euch beiden für diesen tollen gemeinsamen Tag!
Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege. Die beiden wollen nach Nyköping, wir erstmal weiter um in irgendeiner wilden Bucht wieder fest zu machen.
Werden wir uns wiedersehen…?
Das ist so mega toll, dass ihr einen Teil eurer Dschunkenfamilie getroffen habt.
Die roten Segel sehen auch schön aus aber kein Vergleich zum leuchtenden Ilvy- Gelb 😉
Und Ilvy streckt mehr ihre „Segelbäuchlein“ zwischen den Segellatten raus als die Use.
Zum Glück ist die namenlose Drohne heil geblieben. Die schönen Luftaufnahmen würden echt fehlen.
Das war echt ein ziemlich schönes Erlebnis, zusammen mit der Use zu segeln.
Den Hinweis auf den fehlenden Drohnennamen hab ich schon verstanden… Vorschläge?