Eine Radspeiche für die Pinnenverlängerung

Ilvy hat eine Pinne, kein Steuerrad. Eine Pinne? Das ist dieser lange Stock, mit dem das Ruder bewegt wird – also sozusagen unser Steuer. Das ist ganz normal auf einem Segelboot von Ilvy’s Größe. Bei Ilvy ist die Pinne aus Holz.

Nun ist es so, dass man auf Segelbooten oft zu weit weg von der Pinne sitzt, um sich bei ordentlich Schräglage nach Luv zu lehnen und trotzdem noch an die Pinne ranzukommen. Dafür gibt es eine Pinnenverlängerung. Auch das ist unter Seglern nichts Neues, sondern Standard. Bei uns besteht diese Pinnenverlängerung aus einem Alu-Stab, unten mit Gelenk und oben mit rundem Holzknauf versehen.

Soweit, sogut! Diese Pinnenverlängerung kann man nicht mal eben schnell abnehmen, sie ist immer da. Oft gibt es auf der Pinne einen kleinen Klick-Verschluss, um sie darin einzurasten. Sonst fliegt die Pinnenverlängerung einfach ungebändigt durch die Gegend – so auch bei Ilvy, als wir sie kauften. Erst haben wir uns mit einem Haargummi beholfen um die Pinnenverlängerung bei Nichtgebrauch festzulaschen, doch das war irgendwie auch nur Gemurkse!

Also hab ich mich zur nächstgelegenen Fahrrad-Schrauberin begeben und nach einer gebrauchten Edelstahlspeiche aus dem Müll gefragt. Hab ich bekommen, und der Laden (Annis Fahrradladen) eine Spende für die Kaffeekasse. Dann nur noch ein bisschen mit zwei Zangen herumgefuchtelt, gezerrt, geflucht und gebogen.

Am Ende kam dann dieses gebogene Etwas dabei heraus. Jetzt nur noch auf die Pinne schrauben, die Verschraubung natürlich abdichten, und voilà: der Halter für die Pinnenverlängerung ist fertig.

Das olle Ding hat sich auf unserer 5-monatigen Schwedenreise bewährt: kein Rost, schön am Glänzen, keine Mucken. Öfter mal verbogen, doch einfach wieder zu richten. Das ganze für 1 € und ein Lächeln im Fahrradladen!